Ein wichtiger Mosaikstein für den Bau der Biomethananlage im c-Port am Küstenkanal liegt jetzt vor. „Die Einleiterlaubnis für das Prozesswasser aus unserer Anlage in die Sagter Ems ist erteilt“, freut sich Simon Detscher, Geschäftsführer der revis bioenergy GmbH. Das habe dem Unternehmen die Untere Wasserbehörde des Kreises Cloppenburg mitgeteilt, heißt es in einer Medieninformation der revis von Freitag (22. Januar 2021).
Die Einleiterlaubnis ist nach revis-Darstellungen ein Teil auf dem Weg zur Realisierung der hochmodernen Anlage für die Verarbeitung von Wirtschaftsdünger aus der Landwirtschaft. Das gesamte Genehmigungsverfahren läuft nach revis-Angaben derzeit unter der Federführung des Gewerbeaufsichtsamtes in Oldenburg (GAA). Aktuell bereite die revis die etwa 2000 Seiten umfassenden Antragsunterlagen vor. Dazu würden derzeit beispielsweises nach den Vorgaben des GAA ein gutes Dutzend Gutachten durch Experten erstellt.
Gutachter: Keine Schädigungen zu erwarten
Grundlage für die jetzt erteilte Einleiterlaubnis ist ein Gutachten des Büros Angewandte Gewässerkunde und Landschaftsökologie (AGL) aus Bremen. Als unabhängiger Sachverständiger hat Diplom-Biologe Dr. Heinrich Liebsch eine ganzjährige Untersuchung des heutigen Zustands von Flora und Fauna der Sagter Ems gemäß der Wasserrahmen-Richtlinie vorgenommen. Dr. Liebsch: „Die ermittelten Daten dienten dazu, mögliche Auswirkungen auf die Gewässerökologie der geplanten Einleitung der revis bioenergy GmbH zu ermitteln.“ Dabei seien neben den vorgesehenen Einleitungen der revis bioenergy GmbH auch mögliche weitere Einleitungen durch Dritte berücksichtigt worden.
Dr. Liebsch stellt in seiner Expertise zusammenfassend fest, dass „die Ergebnisse zeigen, dass die geplante Einleitung der revis zu keinerlei Schädigungen des Gewässers führen werden.“ Zum Verfahrensablauf erläuterte der Fachmann, dass seine Einschätzung für die zuständigen Behörden „Grundlage zur Festlegung der Vorgaben ist, die die revis bei den geplanten Einleitungen einhalten muss“. Zudem stehe fest, dass künftige Einleitungen seitens der revis kontinuierlich behördlich kontrolliert werden.
revis: Vorhandenes Einleitbauwerk wird saniert
Geklärt ist nach revis-Angaben auch, wie das Prozesswasser von der Anlage im c-Port an die Einleitstelle an der Sagter Ems auf Höhe des „Neuen Vehn“ gelangt. Detscher: „Die Planung der Trasse für die Leitung ist abgeschlossen und wir haben für alle Grundstücke, über die die Pipeline führt, unterschriebene Gestattungsverträge.“ Auch die Fragen rund um die Einleitstelle seien bereits abschließend geklärt. „Wir haben gute Gespräche mit der Friesoyther Wasseracht geführt, so dass wir ein vorhandenes Einleitbauwerk der Wasserwacht nutzen können.“ Das Bauwerk werde im Zusammenhang mit der Einleitung des Prozesswassers der neuen Biomethananlage auf Kosten der revis saniert.
Detscher ist insgesamt sehr zufrieden mit dem Fortschritt der Planungen. „Wir liegen voll in unserem Zeitplan. Wir erfüllen alle Voraussetzungen, die unsererseits zu schaffen sind.“ Er ist optimistisch, dass auch das weitere Genehmigungsverfahren zügig voranschreitet, so dass Anfang 2022 mit dem Bau der hochmodernen Anlage zur Produktion grüner Kraftstoffe begonnen werden kann.